Schülerinnen und Schüler der privaten Realschulen Marktbreit besuchen das Klärwerk Winterhausen
Dass man in der Schule nicht nur für die Schule selbst lernt, sondern eben auch auf das praktische Leben vorbereitet wird, belegt der Chemieunterricht an den privaten Realschulen Marktbreit. Im November besuchten Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen das Klärwerk Winterhausen, um ihre theoretischen Kenntnisse in der Praxis angewendet zu sehen.
Der Besuch im Klärwerk knüpfte an Unterrichtseinheiten zur Stofftrennung an, in denen die Jugendlichen verschiedene Verfahren auch experimentell untersucht hatten, um Sand, Kies, Tinte oder Salz vom Wasser zu trennen. Im Klärwerk Winterhausen konnten sie nun diese Prozesse im industriellen Maßstab erleben. Nach der Begrüßung und allgemeinen Informationen begann der Rundgang am Einfluss des unbehandelten Abwassers. Hier warteten auf die Besucher intensive Gerüche, aber auch die seltsamsten Gegenstände, die aus dem Abwasser gesiebt wurden.
Die Führung zeigte die verschiedenen Schritte bei der Reinigung des Wassers: zunächst die mechanische Säuberung in mehreren Schleusen und Becken, dann die biologische Aufbereitung. Am Ende ist das gereinigte Wasser dann so sauber, dass es bedenkenlos in den Main geleitet werden kann. Besonderen Eindruck hinterließ das Engagement des Klärwerks in Sachen Nachhaltigkeit. Ein Blockheizkraftwerk nutzt das bei der biologischen Reinigung entstehende Methan, um Wärme und Strom zu erzeugen. Künftig soll das Klärwerk durch eine Solaranlage sogar vollständig energieautark funktionieren.
Der unmittelbare Praxisbezug im Klärwerk war eine wertvolle Ergänzung zum Chemieunterricht in der Schule, waren sich Lehrer und Schüler einig. Damit wird den Schülern ein neuer Blick auf das Thema Wasserreinigung eröffnet – aber eben auch auf das Schulfach Chemie selbst und seine Berechtigung im Lehrplan.